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308 Route 48. TIMGAD. Westmacellum. der geschlossenen Rückwand, von seitlichen Flügelhallen umgeben
war. Zwei der riesigen 18,35m h. Säulen der Vorhalle sind wieder
aufgestellt, mächtige Säulentrommeln und Kapitäle liegen nament-
lich
an der Südseite des Tempels umher.

Wir wandern die Kapitolstraße hinab zum *Westmacellum
(Marché de l’Ouest; Pl. D 3), der wohl im Anfange des III. Jahrh.
von einem Sertier (S. 307) erbauten größten Markthalle der Stadt.

Der Haupteingang ist an der Place du Marché, dem kleinen Platz
an der Südseite des Decumanus Maximus (S. 806). Durch eine Vorhalle
(chalcidicum) betritt man den mit großen Kalksteinplatten gepflasterten
Hof, ein von Säulenhallen umgebenes, in der Mitte ursprünglich mit
einem quadratischen Brunnenhause (tholos) geschmücktes Rechteck von
34 × 25m. An der nördl. Schmalseite, neben dem Eingangstor, befanden
sich je zwei Läden und die Treppen zum Obergeschoß. Der eigenartigste
Gebäudeteil ist die erhöhte, einst überdachte *Exedra an der Südseite
des Hofes, mit sieben tiefen, wie beim Ostmacellum (S. 306) durch die
Steintische der Verkäufer geschlossenen Nischen. Reste des Gebälks
sind auf der Außenmauer aufgestellt.

Der sog. Marché aux Vêtements (Pl. C D 3), der rechteckige
Saal an der Westseite der Place du Marché, hat mutmaßlich als
Nebenmarkt gedient.

An der Nordseite des Decumanus Maximus erhebt sich hier der
kleine Stadttempel (Temple du Génie de Timgad; Pl. C D 3), eine
Miniaturausgabe des Kapitols, 151 dem Genius (Schutzgeist) der
Kolonie geweiht. Drei Treppen führen zu dem Tempelhof, einem
unregelmäßigen Trapez mit Resten des Altars. Der Tempel, mit
vier korinthischen Säulen an der Front, ist sehr zerstört.

Wir wenden uns nun zum *Trajansbogen (Pl. D 3), dem
bekanntesten, 1900 stark restaurierten Ehrenbogen Algeriens. Der
12m h. überaus wuchtige Bau, einst das Westtor der inneren Stadt,
hat statt der Ecksäulen älterer Triumphbogen auf jeder Langseite
vier weit vortretende korinthische Säulen, deren Gebälk vor der
Attika in barocke segmentförmige Giebel übergeht; an den beiden
mittleren Säulen der Ostseite sind an die Stelle der Kapitälvoluten
Adler mit Blitzen in den Krallen getreten. Von den einst durch Fall-
gitter
verschließbaren Toren diente das mittlere dem Wagenverkehr,
die beiden Seitendurchgänge den Fußgängern. Die von einer Aedi-
cula
bekrönten rechteckigen Nischen über den Seitentoren waren
früher mit Statuen geschmückt.

Wir kehren nunmehr in die innere Stadt zurück. Das große
zwei Insulae umfassende Privathaus zwischen der ersten und zweiten
südl. Seitenstraße des Decumanus Maximus ist die Maison de la
Piscina
(Pl. D 3), so genannt nach dem mit neun roten Marmorsäul-
chen
geschmückten Granitbassin des Peristyls; im Oecus (S. 307),
am Südende des Gebäudes, ein hübsches ornamentales Bodenmosaik.

Das folgende Gebäude am Decumanus Maximus, zwischen der
zweiten und dritten südl. Seitenstraße, ein offener Hofraum, ist der
Kornspeicher (horreum), mit zahlreichen Mahlsteinen (Pilons à
blé; Pl. 7: D 3). Das Wohnhaus jenseit der dritten Seitenstraße